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Ein Schritt, den es braucht
Martin Höfig über den Aufruf zum Zahlungsstreik beim Strom
Die Argumente der Initiative »Wir zahlen nicht« sind schlagend: Während die deutschen Energiekonzerne wie Vattenfall, Eon oder RWE im vergangenen Jahr insgesamt über 20 Milliarden Euro Gewinne mit dem Grundbedarf der Verbraucherinnen und Verbraucher an Strom eingestrichen haben, wissen diese zurzeit millionenfach nicht, wie sie die Rechnungen noch bezahlen sollen. In dieser Lage aus der ihnen zugedachten passiven Opferrolle à la »Dann müssen wir eben Strom sparen« zum selbstbewussten »Wir zahlen das nicht mehr« überzugehen, ist der Schritt, den es braucht.
»Wir zahlen nicht« setzt dabei auf die Solidarität von mindestens einer Million Menschen, die sich zu diesem Streik zusammenfinden sollen, damit er wirken kann. Einer Million Haushalte kann man nicht einfach so den Strom abstellen. Und für diejenigen, die aus finanzieller Not oder aus einem Bewusstsein für das Klima am Streik teilnähmen, würde das auch die Erfahrung bedeuten, kollektiv mit den eigenen Nachbarn zusammenzukommen und sich daran selbst und gegenseitig aufzurichten. Wieso klingt das für dieses Land nur so utopisch?
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