- Berlin
- Stadteingang West
Grün Wohnen an der AVUS-Nordkurve
Mit dem »Stadteingang West« entsteht zwischen Messe und Grunewald ein neues Stadtquartier
Es ist nicht einfach, sich vorzustellen, was hier einmal entstehen kann. Zwischen dem Messegelände, dem ICC sowie den S-Bahnhöfen Westkreuz und Grunewald liegen heute teils der Asphalt der Stadtautobahn und zum anderen schwer zugängliche Brachflächen. Doch in den kommenden Jahren soll das Autobahndreieck Funkturm umgebaut werden. Durch den Umbau wird Platz frei, beispielsweise am ehemaligen Güterbahnhof Grunewald. Stadteingang West wurde dieses Gebiet genannt, auf dem in weiterer Zukunft ein gemischtes Quartier zum Wohnen und Arbeiten entstehen soll.
»Für viele ist der Blick auf den Funkturm von der AVUS mit einem Gefühl des Ankommens verbunden. An dieser Stelle kommen wir durch den Grunewald in die Stadt und in den Berliner Westen«, erklärte Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt (parteilos, für SPD) Ende vergangenen Jahres die Namensfindung, als sie in einem Videoclip das Verfahren vorstellte, in dem Ideen für das 45 Hektar große Gebiet entwickelt werden.
So wurden acht Planungsteams ausgewählt, die zunächst in einem wettbewerblichen Dialog Ideen entwickeln. In einer zweiten Phase entwickeln vier Planungsteams ihre Ideen weiter. Abschließend wird eine Rangfolge entwickelt, die Teams geben abschließende Angebote. Am Ende entscheidet die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, welches Team einen Masterplan erstellt. In Zwischenschritten erhalten die Planungsteams dabei auch Hinweise der Berliner.
Über erste Ideen der einzelnen Teams konnten sich Interessierte am Montagabend in den Räumen der ehemaligen AVUS-Tribüne informieren und den Stadtplanern Anregungen mit auf den Weg geben. Vielversprechende Ankündigungen von der »fließenden Stadt« bis hin zur »tolerant city« finden sich als Überschriften der ersten Planungsentwürfe. Alle Planer betonen, noch ganz am Anfang zu stehen. Die Möglichkeiten sind groß: Hier kann nicht nur ein einzelnes ökologisches Gebäude, sondern gleich ein ganzes Quartier umgesetzt werden, inklusive zukunftsorientierter Mobilitätslösungen. So fragten Interessierte die Planer auch immer wieder nach durchgängigen Rad- und Fußverkehrsverbindungen.
Beim Thema Bauen stach zunächst der Entwurf des Büros »gmp Architekten« hervor, der einzelne Inseln, die weiterhin zwischen den Fahrbahnen der Autobahn liegen werden, nicht bebauen will und sich vor allem auf die Flächen des ehemaligen Güterbahnhofs und des Reitschulgeländes fokussiert. »Wir wollen es wie in der Ägäis machen. Auf die Hauptinseln siedelt man, weil es dort sinnvoll ist, etwas einzubauen und die kleinen Inseln werden der Natur überlassen«, erklärte der Architekt von »gmp«.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!