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Breuer wird neuer Generalinspekteur
Generalmajor tritt die Nachfolge von Eberhard Zorn an
Schon ab Donnerstag soll Carsten Breuer Amtsinhaber Eberhard Zorn als Generalinspekteur der Bundeswehr ablösen. Das verlautete am Montagabend aus dem Bundesverteidigungsministerium. An Rampenlicht ist der 58-jährige gebürtige Sauerländer gewöhnt, seit er im November 2021 als Leiter des Corona-Krisenstabes ins Kanzleramt geholt wurde. Das war ein Novum: Statt die Krise selbst zu managen, beauftragte die Bundesregierung den Generalmajor, der sich bereits bestens in den Strukturen auskannte. Für rund sechs Monate wurde er von seinem bisherigen Posten als Chef des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr ins Kanzleramt befördert – und tat dort weiter, was er letztlich bereits seit 2018 in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin-Tegel getan hatte: Die Amtshilfe koordinieren, die die Bundeswehr beispielsweise im Rahmen der Covid-Pandemie und anderen Krisen wie der Flut im Ahrtal leistete. Politisch wie dienstlich bleibt es ein Spagat, den Charakter der Amtshilfe zu wahren und zu gewährleisten, dass nicht ein Militäreinsatz im Innern daraus wird.
Breuers alte Dienststelle, in die er im Mai 2022 zurückkehrte, heißt seit September Territoriales Führungskommando, was ihren Chef zum Nationalen Befehlshaber machte. Zu den Aufgaben des Kommandos gehört es, die Verlegung von Nato-Militärgerät zu planen, so denn deutsche Straßen und Schienenwege dafür genutzt werden. Wer Breuers Job dort künftig übernehmen wird, ist noch offen. Breuer erreicht mit seinem Wechsel in den Bendlerblock den höchsten militärischen Rang. Denn als Generalinspekteur ist er Vorgesetzter aller Angehörigen der Bundeswehr und zugleich Teil der Leitung des Verteidigungsministeriums. Danach kommt für ihn nur noch der Ruhestand. Ob planmäßig oder mit politischem Knall, ist auf diesem Posten in Zeiten eines Krieges in der Nachbarschaft nicht absehbar.
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