Kopflos an zu vielen Fronten

Daniel Lücking über den Reformbedarf der Bundeswehr

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Wehrbeauftragte Eva Högl mahnt, dass der geplante Personalaufwuchs bei der Bundeswehr unerreichbar sei. Der mit Vorschusslorbeeren überhäufte Verteidigungsminister Boris Pistorius dämpft die Erwartungen an schnelle Lösungen der Materialprobleme bei der Truppe. Beides ist zweifelsohne so realistisch, wie die Versuche gleichzeitig aussichtslos bleiben dürften, die Versäumnisse rund um die Bundeswehr überhaupt zeitnah ausbessern zu können.

So sehr die Truppe seit der Wiedervereinigung über zahlreiche Schrumpfkuren klagte, so nötig wäre eine weitere Strukturreform gerade jetzt. Material, das sich der Minister auf den Hof wünscht, kommt trotz massig Geld im Topf nicht an und das herbeigesehnte Personal geht gerade in Kriegszeiten lieber andere Wege als an die Flinte. Da wäre es doch sinnvoller, eine Bilanz zu ziehen, was mit der Resttruppe aktuell überhaupt noch leistbar ist, statt den »Wünsch-dir-was-Kurs« fortzusetzen, dessen Ausgang ungewiss bleiben wird. Nötig wäre auch die Einsicht, dass an zu vielen Fronten – Material, Personal, Einsätze – gekämpft wird, ohne überhaupt ein langfristiges sicherheitspolitisches Ziel zu haben.

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