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  • Kommentar zum Drohnenangriff im Nordirak

Türkei vor der Wahl: Jedes Mittel scheint recht

Christopher Wimmer zum Drohnenangriff im Nordirak

  • Christopher Wimmer
  • Lesedauer: 1 Min.
Der Generalkommandeur der SDF Mazlum Abdi war Ziel eines türkischen Drohnenangriffs
Der Generalkommandeur der SDF Mazlum Abdi war Ziel eines türkischen Drohnenangriffs

Um 16.20 Ortszeit am Karfreitag explodierte in der Nähe des Flughafens im nordirakischen Sulaimaniyya eine unbemannte Kampfdrohne. Sie sollte Mazlum Abdi töten und wurde wohl von der Türkei abgefeuert. Abdi ist ein syrisch-kurdischer General, der wesentlich zur militärischen Niederlage des »Islamischen Staats« in Syrien beigetragen hat. Im Irak traf er sich nun mit irakischen, kurdischen und US-amerikanischen Militärs, um den weiteren Kampf gegen die Islamisten zu koordinieren.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan setzt Militärs wie Abdi jedoch mit der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK gleich und verfolgt sie. Der Drohnenangriff zeigt, dass er dabei nicht einmal vor staatlicher Souveränität zurückschreckt. Vor dem Attentat gab es bereits häufiger türkische Angriffe auf vermeintliche PKK-Stellungen im Irak. Dabei soll es auch zum Einsatz chemischer Waffen gekommen sein. Vor den Wahlen in der Türkei scheint Erdoğan mit solchen Aktionen Stärke beweisen und seine nationalistische und anti-kurdische Wählerschaft mobilisieren zu wollen. Alle Umfragen deuten jedoch auf eine Niederlage Erdoğans hin, der sich offenbar nur noch mit Drohnen zu helfen weiß.

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