Sportbund und Sportakademie unter einem Dach

Zahlreiche Verbände und Institutionen teilen sich das neue Haus des Sports in Potsdam

  • Matthias Krauß
  • Lesedauer: 3 Min.

Was Minister gern tun: rote Bänder durchschneiden und repräsentative Gebäude einweihen. Am Freitag waren Finanzministerin Katrin Lange und Bildungsminister Steffen Freiberg (beide SPD) unter einer strahlenden Abendsonne in dieser schönen Sache unterwegs. Das Potsdamer »Haus des Sports« auf dem Gelände am Luftschiffhafen wurde nach zweieinhalbjähriger Bauzeit seiner Bestimmung übergeben.

Von einem »sporthistorischen Tag« sprach Landessportbundpräsident Wolfgang Neubert und von einem Höhepunkt in seiner nunmehr zwölfjährigen Präsidentschaft. Eine Vielzahl von Fachbereichen sei im Haus untergekommen, »Ich weiß nicht, ob sie in Zukunft noch Handys brauchen«, nun könne man bequem das Gespräch von Funktionär zu Funktionärin führen.

Finanzministerin Lange verkündete, mit 24 Millionen Euro im laufenden Jahr habe der Sport als »sozialer Kleber in der Gesellschaft« die bislang höchste Summe vom Land erhalten und mit weiteren 13 Millionen helfe das Land den Vereinen wegen der gestiegenen Energiekosten. Aus der Corona-Pandemie ist der Sportbund offenbar gut herausgekommen. Präsident Neubert sprach davon, dass binnen eines Jahres die Mitgliederzahl um rund 15 000 Aktive zugenommen habe.

Im Haus des Sports sitzen nun der Landessportbund, die Brandenburgische Sportjugend, die Europäische Sportakademie und ihre Berufsschule, zahlreiche Landesverbände und auch die Fachhochschule für Sport und Management unter einem Dach – »auch dank einer Förderung des Landes Brandenburg mit 8,1 Millionen Euro«, wie Bildungsminister Freiberg sagte. Er sagte auch, dass Kinder und Jugendliche im Sport lernen, mit Siegen und Niederlagen umzugehen.

Sportbund-Vorstandsvorsitzender Andreas Gerlach dankte der Politik für Zuschüsse und Sparkassen und Volksbanken dafür, dass »trotz widriger Umstände« die Finanzierung den Bauplänen nie im Wege stand. Es habe auch schwierige Situationen gegeben, merkte Gerlach an. Damit spielte er wohl darauf an, dass der Landesrechnungshof mit dem Umfang der öffentlichen Förderung für diesen Bau nicht recht zufrieden war. »Aber davon wollen wir heute nicht reden.«

Die rund 300 Gäste der Eröffnung konnten das Gebäude bei Führungen in Augenschein nehmen. Der funktionale Bau enthält einen großen »Saal der Vereine« im Erdgeschoss und die Seminarräume »Gold«, »Silber« und »Bronze«. Er hat einen schwedischen Bodenbelag aus pflegeleichten Vinyl-Fäden sowie einen Bereich für das »innerbetriebliche Gesundheitsmanagement«. Sprich, die im Hause Beschäftigten können das Büro auch mal verlassen und hier Sport treiben. Da bleibt die Wand unverputzt und es ist der blanke Beton zu sehen, wie es modern ist.

Die Sporthilfe Brandenburg berief an diesem Abend gemeinsam mit dem Landessportbund das »Team Paris – Land Brandenburg«. Es gehören 57 Aktive sowie 26 Trainer aus 18 Sportarten dazu, die gute Aussichten auf eine Teilnahme an den Olympischen und den Paralympischen Spielen 2024 in Paris haben. Wie der Sporthilfe-Vorsitzende Holger Rupprecht sagte, besteht die attraktive Möglichkeit, mit Zuschüssen die Vereinbarkeit von Training und beruflichem Fortkommen zu erleichtern. Auch wurden erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler geehrt. So nahmen unter anderen Bahnrad-Weltmeisterin Emma Hintze, Kanu-Weltmeister Sebastian Brendel und die Volleyballerinnen des Supercup-Gewinners SC Potsdam unter tosendem Beifall ihre Trophäen in Empfang.

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