- In eigener Sache
- Preiserhöhung
Der Preis der Ware
Kostensteigerungen zwingen zu Einsparungen und nun auch einer teilweisen Preiserhöhung
Was ist der Preis einer Ware in einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung, liebe Leserinnen und Leser? Als sozialistische Tageszeitung haben wir natürlich unseren Marx gelesen (und meist auch verstanden), können daher einfach antworten: »Der Preis ist der Geldname der in der Ware vergegenständlichten Arbeit« (Das Kapital, Band I).
Wer es etwas mathematischer haben möchte, kann natürlich zum dritten Band des Kapitals greifen: »Der Wert jeder kapitalistisch produzierten Ware W stellt sich dar in der Formel: W = c + v + m.« Hierbei steht c für das konstante Kapital, v für das variable Kapital und m für den Zuwachs des variablen Kapitals.
Die in der Ware »nd« vergegenständliche Arbeit besteht nicht nur in der Arbeit der Kolleginnen und Kollegen in der Redaktion und im Verlag am Franz-Mehring-Platz 1, sondern auch in der Arbeit der Beschäftigten der vielen Firmen, die die Zeitung drucken, sie austragen, uns Strom für unsere Computer liefern und unseren Müll entsorgen.
Der Preis für diese Dienstleistungen und Lieferungen ist in den letzten Monaten beständig gestiegen. Das hat leider nur teilweise mit den gestiegenen Löhnen, also den Arbeitskosten, zu tun. Der Großteil des Geldes landet am Ende doch bei den Unternehmen, die die Situation zur Erhöhung ihrer Gewinnmarge (oder für Zuwachs beim variablen Kapital) genutzt haben. Allein die Zustellung per Zeitungsboten ist in den letzten 18 Monaten um rund 25 Prozent teurer geworden.
Wir analysieren im »nd« laufend die Inflation und ihre tatsächlichen Ursachen, dies schützt uns aber leider nicht vor den Auswirkungen derselbigen. Wir haben versucht, die Kostensteigerungen durch Einsparungen zu deckeln, was uns auch teilweise gelungen ist. Trotzdem kommen wir um eine Preiserhöhung nicht herum.
Bei dieser Preiserhöhung versuchen wir so weit wie möglich, eine soziale Komponente einzufügen. Deshalb steigen die Preise nur für die Druckversion des »nd« um durchschnittlich etwa 5 Prozent. Der Preis des Digitalabos ändert sich nicht, die ermäßigten Abos werden unterdurchschnittlich teurer. Somit kostet ein Vollabo der gedruckten Zeitung ab nächsten Monat 57,50 Euro (ermäßigt 34,50 Euro), ein Soli-Abo 70 Euro und ein »nd.DieWoche«-Abo 19 Euro. Weitere Teilabos werden entsprechend angepasst.
Wir hoffen auf Ihr Verständnis und Ihre Solidarität. Wir wissen, dass in der heutigen Situation das Abonnement einer Zeitung für viele Menschen ein Luxus ist. Wenn die neuen Preise für Sie nicht tragbar sind, dann melden Sie sich bei uns. Die Kolleginnen und Kollegen in der Aboabteilung werden versuchen, ein Abomodell zu finden, das für Sie passend ist.
Es gab in den letzten Monaten und Jahren viele Veränderungen beim »nd«. Wir verändern uns aber, damit wir unseren Kern als linke Tageszeitung erhalten können. Es wäre schön, wenn Sie uns weiterhin auf diesem Weg begleiten würden.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
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