Schattenboxen mit Trump

Die erste TV-Debatte der US-Republikaner zeigt, dass der Ex-Präsident in der Partei weiter den Ton angibt

  • Julian Hitschler
  • Lesedauer: 1 Min.
Duell mit einem Abwesenden: Chris Christie arbeitet sich in Milwaukee an Donald Trump ab.
Duell mit einem Abwesenden: Chris Christie arbeitet sich in Milwaukee an Donald Trump ab.

Die erste Fernsehdebatte der Präsidentschaftskandidaten der US-Republikaner fand ohne den Favoriten statt – und doch war Trump auf der Bühne in Milwaukee am Mittwoch stets präsent. Keinem der acht Kontrahentinnen und Kontrahenten gelang es wirklich, aus dem Schatten des Ex-Präsidenten zu treten. Dies galt für Chris Christie, dem ehemaligen Gouverneur von New Jersey, der sich als Trump-Kritiker zu profilieren versuchte, ebenso wie für den Unternehmer und Politikquereinsteiger Vivek Ramaswamy, der sich als sein Meisterschüler aufspielte.

Ramaswamy, für den woke Eliten an allem schuld sind, sieht das Land in einem »kalten Kulturbürgerkrieg«. Gefragt nach dem Klimawandel wiederholte er Trumps Slogan, dieser sei ein »Schwindel«. Im Hinblick auf den Ukraine-Krieg versuchte Ramaswamy, sich vom Parteiestablishment abzusetzen, ohne überzeugende Antworten für eine Friedenslösung zu liefern. Einig war man sich darin, China für alle möglichen Übel auf der Welt verantwortlich zu machen. Die Debatte zeigt, dass Trump den Diskurs in der Partei weiter bestimmt – auch eine mögliche Verurteilung des Ex-Präsidenten wird daran nichts ändern.

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