US-Präsident Joe Biden kündigt Vergeltung an

Bei Drohnenangriff auf Militärstützpunkt in Jordanien sterben drei US-Soldaten

  • Lesedauer: 3 Min.
US-Präsident Joe Biden: Der Anschlag sei «von radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppen» verübt worden.
US-Präsident Joe Biden: Der Anschlag sei «von radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppen» verübt worden.

Washington. Nach der Tötung von drei US-Soldaten bei einem Drohnenangriff in Jordanien hat US-Präsident Joe Biden Vergeltung angekündigt. »Wir werden reagieren«, sagte Biden am Sonntag bei einer Veranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina. Bei dem Beschuss eines Militärstützpunkts im Nordosten Jordaniens nahe der Grenze zu Syrien waren laut dem US-Zentralkommando für den Nahen Osten (Centcom) in der Nacht zum Sonntag drei US-Soldaten getötet und mindestens 34 weitere verletzt worden. Acht der Verletzten mussten demnach evakuiert werden.

Nach US-Regierungsangaben wurden die Angreifer bereits identifiziert. »Während wir noch die Fakten zu diesem Angriff zusammentragen, wissen wir bereits, dass er von einer radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppe ausgeführt wurde, die in Syrien und im Irak operiert«, erklärte Biden. Zugleich kündigte der US-Präsident Vergeltung an: »Habt keinen Zweifel: Wir werden alle Verantwortlichen zu einem Zeitpunkt und auf eine Weise unserer Wahl zur Rechenschaft ziehen.«

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Der Iran weist die Vorwürfe, in den Angriff involviert gewesen zu sein, von sich. Die Anschuldigungen würden mit dem politischen Ziel erhoben, »die Realitäten in der Region umzukehren«, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna Außenamtssprecher Nasser Kanaani. Die Widerstandsgruppen in der Region erhielten keine Anweisungen aus dem Iran, betonte er. »Sie entscheiden über ihre Aktionen auf der Grundlage ihrer eigenen Prinzipien.«

Während die jordanische Regierung zunächst erklärte, dass der Angriff gegen einen Militärstützpunkt in Syrien gerichtet gewesen sei, sagte Regierungssprecher Muhannad Mubaidin später, das Land verurteile »den Terroranschlag auf einen Außenposten an der Grenze zu Syrien«. Die US-Streitkräfte hätten mit Jordanien »bei der Bekämpfung des Terrorismus und der Sicherung der Grenze« zusammengearbeitet. Auch Bahrain, Ägypten und Großbritannien verurteilten den Angriff. Der britische Außenminister David Cameron rief den Iran zu »Deeskalation« in der Region auf. Laut Centcom sind auf dem Stützpunkt rund 350 Angehörige der US-Armee und der Luftwaffe stationiert, die »eine Reihe von wichtigen Unterstützungsaufgaben« wahrnehmen, unter anderem für die internationale Koalition gegen die Miliz Islamischer Staat.

Auch die irakische Regierung verurteilte den Drohnenangriff auf US-Soldaten in Jordanien scharf. Regierungssprecher Basim Alawadi äußerte am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter) auch die Sorge über die »alarmierenden Sicherheitsentwicklungen in der Region«.

Es war das erste Mal seit Beginn des Gazakrieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, dass US-Soldaten durch feindlichen Beschuss starben. Der tödliche Angriff nährt die Furcht vor einer weiteren Ausweitung des Konflikts. Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri erklärte, der Tod der US-Soldaten sei »eine Botschaft an die US-Regierung, dass sie es, solange das Morden unschuldiger Menschen im Gazastreifen nicht aufhört, mit der gesamten (muslimischen) Nation zu tun bekommt«.

Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums wurden Soldaten der US-Armee und ihrer Verbündeten im Irak und in Syrien seit Mitte Oktober bereits mehr als 150-mal angegriffen. Zu vielen Attacken auf US-Soldaten hat sich der Islamische Widerstand im Irak bekannt, ein lockeres Bündnis aus bewaffneten Gruppen mit Verbindungen zum Iran.

Die US-Armee reagierte darauf wiederholt mit Angriffen in den beiden Ländern. Die USA unterstützen Israel beim Krieg im Gazastreifen, das dort massiv militärisch gegen die Hamas vorgeht. Diese erhält Unterstützung von einer selbst ernannten »Achse des Widerstands« gegen Israel, zu der auch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen und die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon gehören.  Agenturen/nd

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