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Die Klimabewegung bewegt sich – gut für die Demokratie
Fridays for Future, Letzte Generation, Ende Gelände: Sie alle haben in jüngster Zeit auf aktuelle Umstände reagiert und ihre Strategien angepasst
Die deutsche Klimabewegung bewegt sich, ändert ihre Strategien und stellt sich aktuellen Herausforderungen. Nachdem die Letzte Generation angekündigt hatte, sich von ihren Straßenblockaden zu verabschieden und fürs Europaparlament zu kandidieren, gab in dieser Woche Fridays for Future seine neuen Pläne bekannt. Die sind zum Teil schon von langer Hand vorbereitet, so die gemeinsamen Streiks mit Verdi im Rahmen der Kampagne »Wir fahren zusammen«. Mit dem Entschluss, sich vermehrt auf die Demos gegen rechts zu konzentrieren, reagiert die Gruppe jedoch auf die aktuellen Umstände: einerseits die Notwendigkeit, angesichts des Rechtsrucks die Demokratie zu verteidigen. Andererseits die Bereitschaft Hunderttausender, genau dafür auf die Straße zu gehen.
Fridays for Future, dessen Stärke es ist, die Massen zu mobilisieren, nutzt die Gelegenheit und das ist auch gut so. In den vergangenen Jahren zeichnete sich ab, dass die klassischen Klimastreiks immer weniger Menschen hinter dem Ofen hervorlockten. Nun besteht die Chance, durch die Verbindung von Klimaschutz und Demokratie das Feuer neu zu entfachen.
Schon im vergangenen Jahr hat das Bündnis Ende Gelände, das mit der Besetzung von Tagebauen viel Aufsehen erregte, angesichts des Kohleausstiegs seine Strategie angepasst. Statt riesiger Massenaktionen gibt es nun kleinere und dafür mehr Proteste gegen fossiles Gas. Die Bewegung geht dorthin, wo es nötig ist oder wo sie viele Menschen abholen kann – das ist mit Blick auf die Wahlen auch dringend geboten.
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