Israels Politik ist perspektivlos

Benny Gantz zieht sich aus dem Kriegskabinett zurück

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.
Benny Gantz hat sich aus dem dreiköpfigen israelischen Kriegskabinett zurückgezogen. Als Grund hat er Meinungsverschiedenheiten mit Regierungschef Benjamin Netanjahu über die Zukunft des Gazastreifens angegeben.
Benny Gantz hat sich aus dem dreiköpfigen israelischen Kriegskabinett zurückgezogen. Als Grund hat er Meinungsverschiedenheiten mit Regierungschef Benjamin Netanjahu über die Zukunft des Gazastreifens angegeben.

Nun ist Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wieder allein mit seinen rechtsextremen und ultrareligiösen Kabinettskumpanen. Benny Gantz eröffnet dem Premier mit seinem Rückzug aus dem Kriegskabinett alle Möglichkeiten, sein Kriegsziel weiterzuverfolgen: den totalen Sieg über die Hamas. Gantz’ Rückzug ändert nichts an den politischen Verhältnissen: Auch ohne ihn kann die Koalition auf 64 von 120 Sitzen im Parlament setzen, muss Neuwahlen nicht fürchten.

Das politische Establishment kann die amtierende Regierung nicht daran hindern, den Krieg im Gazastreifen weiterzuführen – oder sogar auf den Libanon auszuweiten, wie Polizeiminister Itamar Ben Gvir gefordert hat. Man kann nur spekulieren, was Benny Gantz mit seiner Entscheidung beabsichtigt. In der Sache war man sich weitgehend einig, nur wollte Gantz jetzt einen Nachkriegsplan. Naheliegend ist die Hypothese, dass er sich seine politische Karriere nicht verbauen will, denn Netanjahus dürfte bald dem Ende entgegengehen. Mit ihm untergehen will Gantz nicht. Da ist es besser, sich zu distanzieren.

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