Ultrarechte attackieren LBGT-Demo in Kiew

»Marsch der Gleichheit« in ukrainischer Hauptstadt löst sich nach wenigen Metern auf

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Kiew. Mehrere hunderte Menschen haben sich am Sonntagmittag im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew versammelt, um mit einem »Marsch der Gleichheit« für die Rechte sexueller Minderheiten zu demonstrieren. Es war der erste Pride-Marsch seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022. Wie das unabhängige ukrainische Nachrichtenportal Strana berichtet, war für die Veranstaltung eine etwa hundert Meter lange Route auf der Jewhen-Tschykalenko-Straße genehmigt worden, der früheren Puschkinstraße. Die Teilnehmer versammelten sich am U-Bahnhof Teatralna, wo sie von einem großen Polizeiaufgebot empfangen wurden. In der Menge waren neben Regenbogen- und Nationalfahnen solche mit den Emblemen der Nato und der EU zu sehen, ein Transparent an der Spitze des Zuges forderte mehr westliche Waffensysteme für die Ukraine.

In der Nähe des Gleichheitsmarsches hatten sich ultrarechte Demonstranten versammelt, die die Parade stören wollten. Weniger als eine halbe Stunde nach Beginn gelang es den LBGT-Gegnern laut Strana, die Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Die Pride-Aktivisten mussten deshalb bereits nach etwa zwanzig Metern ihren Marsch abbrechen und flohen in die U-Bahn.

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Die ursprünglich für den 16. Juni in der Metro von Kiew geplante Pride-Aktion hatte die Stadtverwaltung dort aus Sicherheitsgründen untersagt. Bereits vor einer Woche hatten Militärkommissare des Rekrutierungs- oder Einberufungsamtes TCC eine Razzia bei einer LGBT-Party in einem Kiewer Kunstzentrum durchgeführt. Sie hatten dort Dokumente überprüft und nach wehrpflichtigen Männern gefahndet. In einer Erklärung hatte die Organisation KyivPride, die auch zum Gleichheitsmarsch aufrief, diese Aktion der Behörden »als gezielten Druck auf die Pride-Bewegung in der Ukraine« kritisiert.

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