Israel und die Hisbollah zur Räson bringen

Israels Regierung droht mit einer möglichen Offensive der Armee im Libanon

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es täglich zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz. Hier feuern israelische Soldaten nahe der Grenze eine Haubitze ab.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es täglich zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz. Hier feuern israelische Soldaten nahe der Grenze eine Haubitze ab.

Israel droht mit dem Schlimmsten: einer Ausweitung des Krieges auf den Libanon. Wie ernst muss man die Drohung nehmen – denn nichts anderes ist die Ankündigung über fertige Pläne für eine Offensive im Libanon –, ins nördliche Nachbarland einzumarschieren? Derzeit sieht es nur nach einer Drohkulisse aus, um die Hisbollah-Miliz einzuschüchtern, aber die Gefahr einer Invasion ist real. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu kann sich einen weiteren, zudem riskanten Waffengang eigentlich nicht erlauben, denn schon jetzt weht ihm innenpolitisch wegen des Versagens im Gaza-Krieg mächtig Gegenwind entgegen. Begonnen ist ein Krieg schnell, ihn schnell zu beenden gelingt jedoch selten – aus den unterschiedlichsten Gründen. Man sieht es im Gazastreifen und in der Ukraine.

Die Risiken einer militärischen Auseinandersetzung mit der Hisbollah sind unkalkulierbar: Der schiitischen Miliz wird ein weitaus größeres militärisches Potenzial zugeschrieben als der Hamas, und selbst die konnte Israels Armee in mehr als acht Monaten Krieg nicht komplett bezwingen. Sicher ist, unter den Kämpfen würde die Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der Grenze leiden, und für den Libanon wäre ein Krieg desaströs: Er würde die Wirtschaftskrise anfeuern und noch mehr Menschen aus dem Land treiben. Der Hisbollah ist Zurückhaltung angeraten, denn der Iran wird ihr angesichts bevorstehender Präsidentschaftswahlen nicht beispringen. Israels Freunde sollten Ministerpräsident Netanjahu zur Räson bringen: Eine weitere Front könnte die Region zur Explosion bringen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal