Nichts als Wagenknecht

Andreas Fritsche über Folgen der sektenähnlichen Struktur des BSW

Sahra Wagenknecht spricht in Potsdam zu den Mitgliedern ihrer Partei in Brandenburg.
Sahra Wagenknecht spricht in Potsdam zu den Mitgliedern ihrer Partei in Brandenburg.

Die sektenähnliche Organisationsstruktur beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat Vor- und Nachteile. Das zeigt sich im Vorfeld der Brandenburger Landtagswahl. Einerseits kann die Führungsriege nahezu alles unter Kontrolle behalten. Andererseits bremst sie eine mögliche Entwicklung und nimmt damit ein Wahlergebnis in Kauf, das wahrscheinlich besser ausfiele, wenn der Landesverband nicht an der kurzen Leine gehalten würde.

Das fängt schon damit an, dass es nur eine BSW-Landesliste geben wird und keine Direktkandidaten der Partei in den 44 Landtagswahlkreisen. So mancher Wähler rutscht für seine zwei Kreuze auf dem Stimmzettel links in der Spalte mit den Erststimmen für die Direktkandidaten nach unten und geht von dort nach rechts zu den Zweitstimmen für die Partei. Das BSW weiß das und verschenkt hier bewusst Stimmen, indem es sich auf eine Landesliste beschränkt.

Andererseits wollen 44 Kandidaten, die sich keine peinlichen Auftritte leisten und so wieder Stimmen kosten, erst einmal gefunden sein. Es war schwer genug, 30 Kandidaten für die Landesliste zu bestimmen, da der Landesverband nur 36 Mitglieder zählt, von denen einer als Belarusse nicht antreten darf und andere kein Interesse zeigten. Schon da musste auf Parteilose zurückgegriffen werden, die teils unfähig wirken, sich auf einer Liste aber besser verstecken lassen. Das Gebaren des BSW sorgt auch in den eigenen Reihen für Unzufriedenheit. Es ist aber durchaus clever.

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