Der Terrorkopf der 9/11-Anschläge

Seit vielen Jahren sitzt Khalid Scheikh Mohammad im berüchtigten US-Gefangenenlager Guantánamo, nun will er einen Deal eingehen

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.
Khalid Scheikh Mohammad: Der Terrorkopf der 9/11-Anschläge

Er gilt den USA als der Kopf hinter den Anschlägen vom 11. September 2001, bei denen fast 3000 Menschen getötet wurden: Khalid Scheikh Mohammad. Nun habe die US-Regierung eine Übereinkunft mit ihm und zwei weiteren Mitangeklagten gefunden, die in dem rechtswidrigen Haftlager in Guantánamo auf Kuba festgehalten werden. Scheikh Mohammad, Walid Bin Attasch und Mustafa Al-Hausawi sollen ihre Schuld zugeben und dafür eine lebenslange Haftstrafe bekommen – anstelle der Todesstrafe.

Khalid Scheikh Mohammad war enger Vertrauter von Osama Bin Laden, dem Gründer des Terrornetzwerks Al-Qaida. Ihm wird folgende Aussage zugeschrieben: »Ich war der operative Leiter von Scheikh Osama Bin Laden für die Organisation, Planung, Nachbereitung und Durchführung der 9/11-Operation.«

Scheikh Mohammad wurde 2003 in der pakistanischen Stadt Rawalpindi festgenommen. Bei den Verhören in Geheimgefängnissen durch den US-Geheimdienst CIA wird er vielfach gefoltert, legte ein Bericht des US-Senats offen. 2003 wird er laut Al-Jazeera 183 Mal der Foltermethode Waterboarding unterzogen, mit der die CIA an Gefangenen das Ertränken simuliert, um Geständnisse zu erzwingen. 2006 wird er ins Gefangenenlager Guantánamo überstellt. Dort soll ihm vor einem Militärtribunal der Prozess gemacht werden, doch das Verfahren verzögert sich jahrelang. Das Lager war nach dem 11. September unter Präsident George W. Bush auf Kuba errichtet worden, um mutmaßliche islamistische Terroristen ohne Prozess und außerhalb der US-Rechtsordnung festzuhalten. Menschenrechtsorganisationen fordern seit langem die Schließung.

Über das Privatleben von Khalid Scheikh Mohammads ist nicht viel bekannt. Geboren wurde er 1964 oder 1965 in Kuwait, mutmaßlich als Sohn pakistanischer Einwanderer aus Belutschistan. Er wuchs in Kuwait auf, schloss sich der Muslimbruderschaft an und ging mit 16 Jahren in die USA. Dort studierte er und schloss 1986 als Maschinenbauingenieur ab.

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