Werbung

Srettha Thavisin: Gestürzter Magnat

Srettha Thavisin ist als Thailands Premier abgesetzt

  • Thomas Berger
  • Lesedauer: 2 Min.
Der thailändische Premierminister Srettha Thavisin wurde vom Verfassungsgericht in Bangkok seines Amtes enthoben.
Der thailändische Premierminister Srettha Thavisin wurde vom Verfassungsgericht in Bangkok seines Amtes enthoben.

Zuletzt hatte er sich sich noch hoffnungsvoll gezeigt, diese Krise zu überstehen. Doch es kam anders: Am Mittwoch urteilte Thailands Verfassungsgericht, genau eine Woche nach der verfügten Auflösung der größten Oppositionspartei Move Forward Party, dass Regierungschef Srettha Thavisin unverzüglich seinen Stuhl räumen muss. Ihm war ein Verstoß gegen Ethikregeln vorgeworfen worden, weil er einen Politiker zum Stabschef im Ministerrang ernannt hatte, der durch eine sechsmonatige frühere Haftstrafe wegen versuchter Schmiergeldzahlungen an Richter belastet war. Dass der Minister kurz darauf zurücktrat, half Srettha am Ende nicht. Das Gericht enthob ihn des Amtes.

Es ist das schnelle Ende einer kurzen Karriere. Der 62-Jährige ist eigentlich Geschäftsmann, der Immobilienmagnat führte vormals den Konzern Sansiri. Erst wenige Monate vor der Wahl im Mai 2023 hatte er sich als Kandidat für die Pheu Thai Party des im Hintergrund noch immer einige Fäden ziehenden Ex-Premiers Thaksin Shinawatra aufstellen lassen. »Ich will mein Bestes geben«, hatte der politische Seiteneinsteiger bei Amtsantritt versprochen. Doch in dem einen Jahr blieben markante Erfolge aus. Ein Programm, 50 Millionen weniger betuchten Thais ein Betrag von 10 000 Baht (260 Euro) auszuzahlen und so die Binnenkonjunktur anzukurbeln, ist umstritten und wurde mehrfach verschoben. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südostasiens schwächelt insgesamt. In einer Meinungsumfrage vom Juni hatte Srettha nur noch Rückhalt bei knapp 13 Prozent. Vorerst übernimmt Vize und Handelsminister Phumtham Wechayachai den vakanten Posten.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.