- Berlin
- Brandenburg
AfD-Neuzugang
Jüterbogs Rathauschef Arne Raue tritt in die Rechtsaußen-Partei ein
Dass Jüterbogs parteiloser Bürgermeister Arne Raue in die AfD eintritt, kommt nicht überraschend und ist nur konsequent. »Bei dem von den ehemaligen Volksparteien angerichteten Chaos im Land ist ein Bekenntnis zur AfD das Mindeste – besser ist eine Mitgliedschaft«, erklärte er am Dienstagabend. Schon lange vertritt Raue Positionen, die zur AfD passen – etwa in der Asylpolitik. Zuletzt begrüßte der Bürgermeister in der Wiesenhalle von Jüterbog herzlich Parteitage der Brandenburger und der Berliner AfD und wurde begeistert gefeiert, als er die Gegendemonstranten draußen verhöhnte.
Bei der Brandenburger Landtagswahl am 22. September war Raue als unabhängiger Einzelbewerber angetreten. Allerdings stand er in seinem Wahlkreis keineswegs allein für sich. Die AfD hatte zu seinen Gunsten auf einen Direktkandidaten verzichtet. Dennoch musste sich Raue dem SPD-Landtagsabgeordneten Erik Stohn geschlagen geben. Wäre Raue als offizieller AfD-Kandidat angetreten, hätte er den Wahlkreis wahrscheinlich gewonnen.
Raue ist 1970 geboren und Verwaltungswirt, war einst beim Landesrechnungshof, im Innenministerium und bei der Polizei beschäftigt. Am Sonntag beschloss der AfD-Kreisverband Teltow-Fläming die von Raue beantragte Aufnahme in die Partei. Nach einer einmonatigen Widerspruchsfrist wird Raue Parteimitglied sein. »Brandenburg hat damit in Kürze den ersten hauptamtlichen AfD-Bürgermeister«, erklärte der Landesvorsitzende René Springer. Auch die Bundeschefin Alice Weidel freut sich. Lange hatte die AfD in Brandenburg keinen Bürgermeister. Die Wahl von Detlev Frye (AfD) zum Bürgermeister von Lebus im Jahr 2017 war wegen eines Formfehlers für ungültig erklärt worden.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.