Bundestagswahl: Starke Demokratie verteidigen

Lebensgrundlagen und ein gutes Leben für alle erhalten – auch darum geht es bei der Bundestagswahl, betont Olaf Bandt

Kundgebung »Lichtermeer für den Schutz unserer Demokratie« in Berlin.
Kundgebung »Lichtermeer für den Schutz unserer Demokratie« in Berlin.

Menschenverachtung und massive Angriffe auf den Klima-, Umwelt- und Naturschutz wurden in den vergangenen Wochen Teil des Wahlkampfes. Dabei wurden Grenzen übertreten, die unsere Demokratie bedrohen und die Rechtsstaatlichkeit infrage stellen. Klar ist: Wer mit den Stimmen der AfD Politik macht, befeuert den Rechtsruck und greift die Demokratie an. In diesen Zeiten ist ein geschlossenes Zeichen der Zivilgesellschaft umso notwendiger. Das heißt auch: für einen gerechten Klima-, Umwelt- und Naturschutz kämpfen und unsere Lebensgrundlagen schützen.

Auch wenn diese Themen im Wahlkampf aktuell unterzugehen scheinen: Die Klimakrise, das Artensterben und die Übernutzung von Ressourcen sind längst keine abstrakten Zukunftsgefahren mehr, sondern eine akute Bedrohung für Mensch und Natur. 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Mit einer weltweiten Durchschnittstemperatur von 15,1 Grad Celsius wurde erstmals die 1,5-Grad-Marke überschritten. Gleichzeitig prägten Wirbelstürme, Überschwemmungen, Dürren und Starkregen das Jahr.

Olaf Bandt
Olaf Bandt2018/10/09; Berlin: Bund fuer Umwelt und Naturschutz D...

Olaf Bandt ist Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)

Was den Wahlkampf betrifft, so fehlt es an ambitionierten und sozial gerechten Konzepten, um die ökologischen Krisen anzugehen. Dabei liegen viele Lösungen bereits auf dem Tisch: Als BUND setzen wir uns mit klaren Empfehlungen dafür ein, den Umbau der Landwirtschaft gemeinsam mit den Bäuer*innen gerecht zu gestalten. Wir entwickeln konkrete Lösungen, um die Energiewende als gemeinschaftliches Vorhaben voranzubringen, und zeigen Wege auf, wie die Sanierung von Wohngebäuden ohne steigende Warmmieten gelingen kann. Ebenso engagieren wir uns für eine umweltfreundliche Mobilität für alle, die als Teil der Daseinsvorsorge mehr gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Unser Ansatz macht deutlich: Soziale und ökologische Gerechtigkeit gehen Hand in Hand. Gleichzeitig zeigen wir, dass Planbarkeit, Transparenz und soziale Absicherung auch in Zeiten des Wandels gewährleistet werden können.

Statt über Atomkraft und fossile Scheinlösungen wie CCS, also die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid, und blauen Wasserstoff zu lamentieren, muss die neue Regierung gerechten Klima-, Umwelt- und Naturschutz ganz oben auf die Agenda setzen. Medien und Zivilgesellschaft sollten die Parteien dazu drängen, jetzt klare Antworten auf die drängendsten Fragen unserer Zeit zu geben.

Mit unserem Engagement für eine gesunde Umwelt sind wir als BUND auf eine funktionierende Demokratie angewiesen. Nur in einer Demokratie können wir Stellungnahmen zu Gesetzen abgegeben, für mehr Klimaschutz demonstrieren oder unsere Themen in den Medien platzieren. Um den Wandel wirklich werden zu lassen, sind eine starke Zivilgesellschaft und viele engagierte Menschen nötig. Menschen, die sich für mehr ökologische Verantwortung und soziale Gerechtigkeit einsetzen.

Der BUND ruft daher alle Demokrat*innen auf, ihre Stimme zu nutzen, bei der anstehenden Wahl wie auch im Alltag. Gemeinsam können und müssen wir die Demokratie schützen und für eine sozial und umweltgerechte Zukunft einstehen. Diese Zukunft gehört uns – handeln wir jetzt!

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.