100-Seiten-Anklage im Fall »Djerba«

Mutmaßlicher deutscher Terrorist sieht in Frankreich seinem Prozess entgegen

Wann immer ein regierender deutscher Innenpolitiker die Notwendigkeit verschärfter Sicherheitsgesetze begründet, kommt das Attentat von Djerba ins Spiel. Als Mittäter beschuldigt ist ein Deutscher.

Langsam erholt sich die örtliche Tourismusindustrie. Das tunesische Djerba wird wieder gebucht. Wenngleich preiswerter als vor dem Anschlag vom 11. April 2002. Damals hatte ein Selbstmordattentäter einen mit 5000 Litern Flüssiggas beladenen Kleinlaster vor die älteste erhaltene Synagoge Afrikas gefahren. Sein Ziel: Er wollte »Ungläubige« treffen, verletzen, töten. Lange musste er auf seine willkürlich erwählten Opfer nicht warten, denn die Ferieninsel war ein beliebtes Ausflugsziel für westliche Touristen.

21 Menschen nahm der Attentäter mit in den Tod, darunter 14 Deutsche und mehrere Franzosen. Die, die Überlebten, leiden noch immer unter den Verletzungen, die ihnen von der grausamen Feuerwalze angetan worden sind. Die tunesische Regierung sprach zunächst von einem Unfall. Im Juni 2002 bekannte sich dann Al Qaida – was oder wer auch immer das ist – zu der Tat.

Nun liegt, so berichtete der SWR, eine rund 100-seitige Anklage gege...


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