Bilder einer gespaltenen Welt

50 Jahre Dokumentarfilmfestival Leipzig

Schade, dass den Herausgebern für den Jubiläumsband ein so negativ eingefärbter Titel eingefallen ist. Deutlich von den Erfahrungen des Kalten Krieges beeinflusst, negiert er bleibende Erinnerungen und Verdienste der Leipziger Dokwoche, die selbst ausländische Besucher immer noch rühmen.

Der stattliche Hardcoverband aus dem Bertz und Fischer Verlag, von Ralf Schenk redaktionell betreut, hält für jedes Festivaljahr ein Kapitel bereit. Von siebzehn Autoren geschrieben, geriet die individuelle Sicht auf den jeweiligen Jahrgang zum spannenden Element. Allein Kapitelüberschriften wie »Viel zu viel LE JOLI MAI« von Fred Gehler, »Blaue Mäuse gibt es nicht« von Ralf Schenk, »Zuversicht und Melancholie: Lebensläufe« von Wilhelm Roth, machen neugierig, regen zum Blättern und Lesen an, ohne in einer Bleiwüste ertrinken zu müssen. Es fällt aber auch auf, dass die Proportionen zwischen international existenziellen Ereignissen hinken wie dem Vietnam...


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