Kaisersteg und Stadtplatz übergeben

Neue Fußgänger- und Radbrücke verbindet die Ortsteile Ober- und Niederschöneweide

  • Wolfgang Weiß
  • Lesedauer: 2 Min.
140 Meter von Ufer zu Ufer.
140 Meter von Ufer zu Ufer.

Die Studenten der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) nutzen ihn schon seit Oktober, aber seit gestern ist er nun auch offiziell eingeweiht. Die Rede ist vom Kaisersteg, der die Treptow-Köpenicker Ortsteile Nieder- und Oberschöneweide als Brücke für Fußgänger und Radler wieder miteinander verbindet. Gleichzeitig wurde am Donnerstag auch der neue Stadtplatz in Oberschöneweide, auf den der Kaisersteg mündet, seiner Bestimmung übergeben.

Der Kaisersteg trage dazu bei, dass der Stadtteil nach schwierigen Strukturproblemen wieder eine lebendige Zukunft habe, meinte die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer (SPD). Für die Bezirksbürgermeisterin von Treptow-Köpenick, Gabriele Schöttler (SPD), führt der Steg das zusammen, was schon immer zusammengehörte. Im Bezirk spreche man schon nicht mehr von Nieder- und Oberschöneweide – nur noch von Schöneweide. An der Einweihung nahm auch der Bundestagsabgeordnete für Treptow-Köpenick Gregor Gysi (LINKE) teil.

Der historische Kaisersteg war 1897/98 von der AEG errichtet worden. Er sollte den Arbeitern einen schnellen Zugang zu den Fabrikanlagen in Oberschöneweide ermöglichen. In den letzten Kriegstagen war die Brücke von der faschistischen Wehrmacht gesprengt worden, um den Vor-

marsch der Roten Armee aufzuhalten. Der Neubau hat mit seinem historischen Vorgänger keinerlei Ähnlichkeit. Er ist etwa 140 Meter lang und fünf Meter breit und wird von einem A-förmigen Pylonpfeiler gehalten. Die Baukosten betrugen rund vier Millionen Euro.

Die neue Fußgängerbrücke, die die Hasselwerder Straße in Niederschöneweide mit der Laufener Straße in Oberschöneweide verbindet, ist Teil eines architektonischen Gesamtensembles an beiden Spreeufern. Dazu gehören auch der neue Stadtplatz mit seinen vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, die Grünanlagen an der Spree, die Kranbahnpromenade sowie eine Reihe künstlerischer Projekte. Den Stadtplatz wird zum Beispiel eine Skulpturenabteilung ergänzen, wie die Landschaftsarchitektin Ulrike Böhm mitteilte. Die »Schauhallen« werden Sammlungen und Galerien anziehen. In den ehemaligen Reinbeckhallen gibt es Ausstellungen.

Während die FHTW-Studenten auf dem Weg vom S-Bahnhof Schöneweide zum Campus an der Wilhelminenhofstraße vom Kaisersteg Besitz ergriffen haben, ist in Schöneweide von einem weiteren Brückenbau über die Spree die Rede. Gedacht ist an eine Straßenbrücke von der Rummelsburger Landstraße zur Schnellerstraße mit späterer Anbindung an die Autobahn nach Schönefeld.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -