Saitenwechsel
Für den Tenor Björn Casapietra schlägt der Silly-Gitarrist Uwe Hassbecker jetzt klassische Töne an – aus brüderlicher Verbundenheit
Geschwister kann man sich nicht aussuchen. Es kommt der Tag, da präsentieren die Eltern sie einfach: Hier, das ist dein Bruder. Als Björn Casapietra diesen Satz zum ersten Mal hörte, war er in der Pubertät und als Einzelkind auf dieses Ereignis nicht unbedingt vorbereitet. Vor ihm stand ein langmähniger Rocker, der Uwe Hassbecker hieß und zehn Jahre älter war. Sein großer Bruder! Ein halber zwar, aber immerhin. Björn durchlebte gerade seine Phase als blondgefärbter Popper, was ein harter Rocker wie Uwe grundsätzlich blöd finden musste. Doch der Große ließ Nachsicht walten. Mal gucken, da kann ja noch was draus werden, sagte sich Hassbecker. Die Geschwister kannten sich noch keine drei Minuten und hatten schon zu vergleichen begonnen. Wahrscheinlich kann der Mensch nicht anders.
Man sucht automatisch nach Gemeinsamkeiten, erst recht in den mittlerweile ausgeprägten Gesichtern der heute 37- und 47-jährigen Brüder. Zunächst sind da nur Un...
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