Bezirk will Räumung
Café Garbáty soll aus Kulturhaus Pankow ausziehen
(ND-Riegel). Der Bezirk Pankow wird weiter auf die Räumung des Veranstaltungsortes Café Garbáty in der Breiten Straße drängen. Das bestätigte der Bezirksstadtrat für Kultur Michail Nelken (LINKE). »Dem Pächter ist seit über einem Jahr gekündigt«, so Nelken. Seither blockiere er die Entwicklung des Kulturhauses in Pankow, in dem das Café seine Räume habe. Laut Bezirk hat der Pächter Wolfgang Spors keine Berechtigung mehr, ein Gewerbe zu führen. Darum sei sein Bruder in den Pachtvertrag eingetreten, was eine Verletzung des Vertrages darstelle, so Nelken.
Den Zuschlag für das weitere Betreiben des Kulturhauses Pankow hat das Tanzstudio Dock 11 erhalten. Es will dort einen Tanzsaal, einen Kultursalon, ein Café und einen Garten der Kulturpflanzen eröffnen. »Diese Projekte können nicht verwirklicht werden, da der Pächter seine wirtschaftlichen Interessen durchsetzen will«, beschwert sich Nelken. Zwischen den Betreibern des Dock 11 und Spors habe es zudem schwere Meinungsverschiedenheiten gegeben.
Die Grünen erheben dagegen Vorwürfe gegen die rot-rote Bezirksverwaltung. »Es muss jetzt schnell geklärt werden, wie es mit dem Café Garbáty weitergeht«, fordert die kulturpolitische Sprecherin der Grünen in Pankow, Cornelia Schwerin. »Eine Zwangsräumung würde das Ansehen des Bezirkes und des Dock 11 beschädigen.« Die Grünen fordern den Bezirk auf, erneut zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln, eine Lösung für das Café Garbáty anzubieten – und vor allem von der Räumung Abstand zu nehmen.
Forderungen, die Stadtrat Nelken ablehnt. »Wir werden unseren Räumungstitel durchsetzen.« Den Argumenten der Grünen könne er nicht folgen. Er habe durchaus Verständnis für die Wut der Besucher des Cafés. Aber schließlich leide die Kulturarbeit des ganzen Bezirkes unter der Sturheit des Pächters Spors.
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