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Jugendrevolte im Weitwinkel
1968: Norbert Frei und Angelika Ebbinghaus stützen die These der »pluralen Einheit«
Es ging um nichts Geringeres als um eine bessere Welt.« Wer sich nach über 200 Seiten traut, ein derart schlichtes Fazit zu ziehen, lutscht entweder an seinem letzten Kalauer oder er hat zuvor so Vielschichtiges aufgehäuft, dass er sich und dem Leser am Ende ein Auf- und Ausatmen gönnen möchte, ein Happyend des Spurenlesens. Norbert Frei kalauert nicht, er hat sorgfältig Spuren erkundet. Sein Buch über das rebellische Jahrzehnt der 60er bis frühen 70er Jahre, vor dem die etwas irreführende Hausnummer 1968 prangt, ist zeitgeschichtliche Literatur im besten Sinne: quellenstark und informativ, spannend und verständlich.
Der Autor ist Historiker, Jahrgang 1955. Er ist jung genug, um der Gefahr zu entgehen, unter dem Stichwort »1968« die eigene Politisierung zu feiern oder sich als Dissident eigener Sehnsüchte von ihr ein weiteres Mal zu verabschieden. Und er hat sich durch seine bisherigen publizistischen Arbeiten – vor allem zum Nat...
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