Mexiko-Stadt ringt um liberale Abtreibung
Ein Jahr nach der Liberalisierung soll das Oberste Gericht Mexikos über das Gesetz entscheiden
Vor knapp einem Jahr ist – begleitet von starken Protesten – in Mexiko-Stadt die Abtreibungsregelung liberalisiert worden. Als einzigem mexikanischen Bundesstaat können in der Hauptstadt seitdem Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche straffrei durchgeführt werden.
Im Rest des Landes sind Abtreibungen weiterhin nur nach einer Vergewaltigung oder bei Gefahr für das Leben der Mutter legal. Aber auch hier sind die Regelungen von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich. Einige gewähren noch nicht einmal diese Möglichkeiten. Die somit weiterhin illegalisierten Abtreibungen werden in der Regel mit sechs Monaten bis fünf Jahren Gefängnis bestraft.
Dabei befürworten immerhin 55 Prozent der Bevölkerung eine Liberalisierung der Abtreibungsgesetze. Doch im Bundesparlament gab und gibt es dafür keine Mehrheit; Mexiko-Stadt hat als Bundesdistrikt eine legislative Autonomie (Distrito Federal), die die Liberalisierung der Abtreibungsgesetze ermöglicht hat.
Seither macht die gesamte Rechte vom konservativen Präsidenten Felipe Calderón über die Wirtschaftseliten bis hin zu den Medien und der katholische Kirche gegen die Liberalisierung mobil. Die Staatsanwaltschaft und die Nationale Kommission für Menschenrechte...
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