Am Ende der bluternste Bund
Tatjana Gürbaca inszeniert Wagners »Der fliegende Holländer« in der Deutschen Oper Berlin
Bieten, kaufen, in der Frachtbörse gibt es wilde Bewegung. Gerade erst hat ein mächtiger Sturm die Kurse durchgeschüttelt. Spitzenmanager Daland verordnet eine Ruhepause und sein zweiter Mann gestattet sich ein fast sentimentales Seemannsliedchen: Mein Mädel hätt' gern den Tand. Paul Kaufmann singt das Lied des Steuermanns betörend schön, so makellos und kühl, wie es in der Inszenierung gemeint ist.
Während Laptops, Handys und deren Besitzer langsam entschlummern, betritt eine sonderbare Gestalt den Raum. Im dicken Pelzmantel und mit einem runden schwarzen Hut kommt er aus dem Boden gekrochen, unter einer goldglänzenden Weltkugel herauf, Ahasverus, der ewige Jude, im Geldgeschäft angekommen.
Johan Reuter als Holländer singt seine Auftrittsarie fast nachdenklich, wie eine Bilanz, die alle sieben Jahre gleich ausfällt. Keine Rettung vom Fluch, bevor nicht die Welt selbst untergeht, er weiß es seit Ewigkeiten. Das Kap, das er einst umsege...
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