Ehrlicher Makler in einem oft schmutzigen Geschäft

Mit dem DDR-Unterhändler Wolfgang Vogel starb eine der schillerndsten Figuren aus den Jahren des Kalten Krieges

  • Peter Richter
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Vorgestern ist in Bayern der frühere DDR-Rechtsanwalt Wolfgang Vogel gestorben. Mit ihm ist ein Mann gegangen, der wesentlich an der Geschichte der Ost-West-Beziehungen mitgeschrieben hat. Allerdings im Verborgenen, was ihn nach 1989 selbst auf die Anklagebank führte.

Es war wohl so etwas wie eine Wiedergutmachung an jenem sonnigen Augusttag vor beinahe genau elf Jahren, als sich auf gewissermaßen historischem Boden, an der Glienicker Brücke zwischen dem alten Westberlin und Potsdam, noch einmal viele Akteure geheimster Ost-West-Aktivitäten trafen, um vor allem einen Mann zu ehren, der von ihnen allen dabei wohl den schwersten Part gehabt hatte – Wolfgang Vogel. Der DDR-Anwalt war nach dem 13. August 1961 schrittweise in die Rolle eines Beauftragten der DDR-Spitze für schwierige Operationen nicht nur zwischen der DDR und der Bundesrepublik, sondern generell im Ost-West-Verhältnis hineingewachsen und hatte aufgrund seiner anwaltlichen Fähigkeiten, seines Intellekts und nicht zuletzt seines gewinnenden Wesens bald das Vertrauen aller beteiligten Seiten gewonnen. Angesichts des allgemeinen Argwohns in Zeiten des kalten Krieges eine schwer zu überschätzende Leistung.

Nun also waren sie zur Präsenta...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.