Apartheid-Opfer kommen zu kurz

Vor zehn Jahren wurde in Südafrika der Bericht der Wahrheitskommission übergeben

  • Anja Schade, Johannesburg
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Vor genau zehn Jahren wurden in Südafrika die vorläufigen Ergebnisse der Wahrheits- und Versöhnungskommission an den damaligen Präsidenten Nelson Mandela übergeben. Was ist seither geschehen?

Die Medien widmen der Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) zum Jubiläum recht wenig Raum, obwohl ihre Arbeit für nicht wenige Südafrikaner von Bedeutung war. Inzwischen haben jedoch die Alltagssorgen die Aufarbeitung der Vergangenheit in der Hintergrund gedrängt. »Die Arbeit der Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) war gut, um sich zu öffnen und um einen Weg zu finden, mit der Vergangenheit umzugehen. Das Wichtigste war zu zeigen, dass wir alle gleichwertig sind. Doch jetzt gibt es wichtigere Dinge zu bewältigen«, sagt Adrian aus Kleinkrantz, einer Gemeinde am Indischen Ozean.

Adrian wohnt in einem kleinen Wohnwagen auf dem Gelände einer Verwandten. Er hält das Haus in Stand und zahlt dafür nur wenig Miete. Wie die meisten hier hat er kein regelmäßiges Einkommen; die Arbeitslosenquote ist hoch, einige leben in Wellblechhütten. Direkt am Strand entstehen teure Einfamilienhäuser und treiben die Grundstückspreise in die Höhe. D...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -