Grabungen nach einem Klassiker

Ingo Elbe hat die Marx-Rezeption der Westlinken seit 1965 untersucht

  • Gerhard Hanloser
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Karl Marx liegt durch die Protestbewegung und den orthodoxen Marxismus wie unter 25 Meter Lava begraben, meinte unlängst Alexander Kluge: »Wir müssen ihn erst ausgraben.« Einen Versuch der Bergung hat Ingo Elbe versucht, der sich schon länger als Organisator der Roten Ruhr Uni betätigt, die mit dem schönen Motto »Hört auf zu studieren, fangt an zu begreifen« radikale Bildungsangebote bereithält. Ingo Elbe hat nun aufgehört zu studieren und eine fulminante Dissertation vorgelegt.

Seine beim Akademie-Verlag herausgekommene Arbeit »Marx im Westen« liefert einen anregenden Blick auf die neue Marx-Lektüre in der Bundesrepublik seit 1965, die an den westlichen Marxismus eines Georg Lukacs, Karl Korsch, aber auch der Frankfurter Schule anschloss. Ausgehend von Roman Rosdolskys und Isaak Illjitsch Rubins Arbeiten zur Marxschen Kritik der politischen Ökonomie im »Kapital« und in den »Grundrissen« führt die Darstellung über Helmut Reichelt und H...


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