- Kultur
- Reportage - Kasachstan
Brasilia in der Steppe Kasachstans
Die neue Hauptstadt Kasachstans ist eine futuristische Großbaustelle und ein Ort, der seine wechselvolle Geschichte nicht verleugnen kann: Aus Akmolinsk wurden Zelinograd, Akmola und schließlich Astana
Es ist Winter im Norden Kasachstans, dem zweitgrößten Nachfolgestaat der ehemaligen Sowjetunion an der russischen Südgrenze. Schon Anfang November verwandelt ein eisiger Wind dicke Schneeflocken in ansehnliche Verwehungen und bringt den Verkehr auf den Straßen Astanas, der neuen kasachstanischen Hauptstadt, zum Erliegen. Die kommenden fünf Monate wird bitterkaltes Wetter mit Temperaturen bis minus 40 Grad hier eher die Regel als die Ausnahme bleiben.
»Das Chaos vor dem Fenster kann mich nicht schockieren«, erklärt Asem Tokajewa mit einem Schmunzeln im Gesicht. »Ich arbeite heute zu Hause!« Die junge Journalistin einer russischen Agentur gehört zur aufstrebenden Mittelschicht Astanas. Ihr Gehalt reicht für eine nagelneue Eigentumswohnung und einmal Europa-Urlaub im Jahr. Anfang 30 ist sie und noch unverheiratet. »Meine Freiheit ist mir so wichtig wie eine anspruchsvolle, kreative Tätigkeit«, sagt die Kasachin selbstbewusst. »Genau das k...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.