Langsam, schlecht und teuer
Das Verbraucherinformationsgesetz sorgt im Alltag für Frustration statt Aufklärung
Seit dem Jahr 2001 stritt die deutsche Politik um ein Verbraucherinformationsgesetz (VIG). Erst im Mai 2008 konnte das jetzige VIG in Kraft treten. Doch das Gesetz hält nicht, was der Name verspricht, meinen Verbraucherschützer und fordern zahlreiche Nachbesserungen.
Das Gesetz galt schon bei seiner Verabschiedung als Nullnummer. Die Organisation foodwatch kritisierte damals, dass selbst im Falle schwerwiegender Verstöße »Namen von Unternehmen in der Regel nicht genannt werden dürfen«. Zudem seien die Behörden nicht verpflichtet, von sich aus die Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen für jeden zugänglich und leicht verständlich zu veröffentlichen. Durch das kraftlose VIG werde sich nichts zum Positiven verändern, waren sich die Verbraucherschützer sicher.
Eine aktuelle Studie bestätigt nun die schlimmsten Befürchtungen. Für die Untersuchungen hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mehr als 100 Anfragen an Landesbehörden und Kommunen ausgewertet. Das Ergebnis ist ernüchternd: »Nur in den wenigsten Fällen gaben die Behörden konkrete und alltagstaugliche Informationen«, befanden die Verbraucherschützer. So sei etwa einem Bürger, der sich nach der Pestizidbelastung des Gemüses im örtlichen Su...
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