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Der große Roman des kleinen Bruders
Wiedergelesen: Heinrich Manns »Henri Quatre« und die Kriege der Religionen
Ein verbreiteter, schöner Literaturkalender bezeichnete kürzlich wahrhaftig Heinrich Mann (Foto: Archiv) als den »kleinen« Bruder von Thomas Mann. Was war damit wohl gemeint? Doch nicht – was allein stimmen würde – die Körpergröße. Oder, in Umkehrung der Tatsachen, das Alter. Am ehesten also doch das Maß literarischen Ranges, einer Ansicht folgend, die so gängig wie inakzeptabel ist. Und die auf dem Boden historischer Umstände erwuchs, der dem zumeist radikaleren der Brüder die geringere Geneigtheit der meinungsführenden Öffentlichkeit einbrachte.
Hat mich das zu neuerlicher Lektüre Heinrich Manns angeregt? Vielleicht war es ja wirklich ein Anstoß dazu, dass ich jenen Roman aus meinem Bücherschrank nahm, den ich vor über fünfzig Jahren zum ersten Mal las und seitdem nur dann nachgeschlagen hatte, wenn es im Zusammenhang bestimmter meiner Arbeiten förderlich war. Denn im »Henri Quatre«, der in den dreißiger Jahren in Frankrei...
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