Taliban wollen die Macht an sich reißen

Pakistans Präsident Zardari: Ohne volle Unterstützung des Militärs wäre Islamabad längst gefallen

  • Hilmar König, Delhi
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Pakistans Präsident Asif Ali Zardari bezeichnete am Sonntag in einem Interview die Taliban als ernste Bedrohung. Sie versuchten, die Macht im Land an sich zu reißen. Man habe die militante Organisation in der Vergangenheit unterschätzt.

Die mit Al Qaida versippten extremistischen »Koranschüler«, die sowohl in Afghanistan als auch in Pakistan kämpfen, seien in großen Teilen Pakistans präsent, erklärte Pakistans Präsident Zardari im Programm der CBS News. Das sei ein Fakt, den man in der Vergangenheit nicht zugegeben habe. Im Kampf gegen die Taliban hätten die Streitkräfte Schwächen gezeigt, die der Gegner zu seinem Vorteil nutzte. Man habe die Zahl der im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet stationierten Soldaten jetzt auf 120 000 erhöht. Sie würden für »das Überleben Pakistans« und nicht für jemand anderes eingesetzt. Ohne die volle Unterstützung des Militärs und der Geheimdienste wäre Islamabad längst überrannt worden, sagte der Staatschef.

Tatsächlich wird bereits eine ganze Region, das Swat-Tal im nordwestlichen Zipfel Pakistans, von den Taliban beherrscht. Sie haben dort Hunderte Bildungseinrichtungen zerstört und Mädchen den Schulbesuch verboten. In der gesamten...


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