Die Geschichtsverfälscher blieben in der Unterzahl

»GehDenken«: Tausende wehren sich in Dresden gegen Nazi-Aufmarsch / Rechte Szene mobilisiert 6000 Anhänger

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Unter dem Motto »GehDenken« haben in Dresden Tausende Menschen gegen einen Nazi-Aufmarsch protestiert, mit dem die Erinnerung an die Zerstörung der Stadt am 13. Februar 1945 vereinnahmt werden soll und zu dem diesmal 6000 Anhänger kamen.

Wolfgang Stumph blickt von der Bühne auf dem Dresdner Theaterplatz auf die bunte Menschenmenge zwischen Semperoper, Zwinger und Schloss. Hier haben sich drei Demonstrationszüge getroffen, die das Bündnis »GehDenken« Stunden zuvor an verschiedenen Stellen in der Stadt in Marsch gesetzt hatte. Stumph blickt auf die Fahnen, Ballons und fröhlichen Gesichter und sagt einen Satz, der die Licht- und Schattenseiten dieses Februartages in Dresden zusammenfasst: »Der Ministerpräsident wäre stolz, könnte er das sehen.«

Sehen könnte der sächsische Regierungschef den bislang umfangreichsten Protest gegen den so genannten Trauermarsch, mit dem die rechtsextreme Szene seit 1999 versucht, das Gedenken an die Opfer der Zerstörung Dresdens durch alliierte Bomber am 13. / 14. Februar 1945 zu vereinnahmen. Über 12 500 Menschen, so schätzt der Dresdner DGB-Chef Ralf Hron, sind der Aufforderung eines Bündnisses namens »GehDenken« gefolgt, sich den Nazis in d...


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