Karrierefrau mit Putzhilfe

Auch Frauen und Schwarze können heutzutage aufsteigen – wenn sie sich dem herrschenden Leitbild des »Selbstunternehmers« anpassen. Was das über das Verhältnis von Kapitalismus, Sexismus und Rassismus aussagt, hat die Historikerin Friederike Habermann untersucht.

Eine Frau ist deutsche Bundeskanzlerin, ein Schwarzer konnte in den USA Präsident werden. Gehören also patriarchale und rassistische Unterdrückung der Vergangenheit an? Die Historikerin und Ökonomin Friederike Habermann verneint diese Frage in ihrer gut lesbaren, aber leider recht teuren Dissertation, die im Nomos-Verlag veröffentlicht wurde. Darin untersucht sie, wie kapitalistische Ausbeutung mit rassistischer und sexistischer Unterdrückung verbunden ist. Dabei grenzt sie sich von traditionskommunistischen Vorstellungen von Haupt- und Nebenwidersprüchen ebenso ab wie von Erklärungsansätzen, bei denen die drei Unterdrückungsverhältnisse unvermittelt nebeneinanderstehen. Habermann geht dagegen von einer Verwobenheit von Kapitalismus, Rassismus und Sexismus aus, die im Homo Oeconomicus ihre Grundlage hat.

Damit verweist sie auf ein Kernelement des liberalen Gedankenguts, das den Menschen als eigennüt...


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