Wundersame Auferstehung
Bücherflut über eine verblichene deutsche Republik
So viel DDR war noch nie. Noch nicht einmal in der DDR. Da gab es eine »Illustrierte Geschichte der DDR«, ein Auftragswerk der Partei. Und einen »Abriss« zur Geschichte der SED, bei dem Honecker federführend war. Viel mehr nicht. Eine wahre Schwemme von Büchern über den verblichenen anderen deutschen Staat erlebt die diesjährige Leipziger Buchmesse. Kein deutscher Verlag, der nicht wenigstens einen Titel im Programm hat. Eine kollektive Selbstverpflichtung?
Freilich, da trifft man sie alle, die nimmer müde werden, den Leichnam immer und immer wieder totzuschlagen – es könnte ja noch etwas Leben in ihm sein. Hubertus Knabe etwa warnt vor »Honeckers Erben« (Propyläen); er ist im höchsten Grade beunruhigt, dass die »alte Staatspartei« nunmehr im Verbund mit »westdeutschen Altlinken« an die Macht drängt, »um in Deutschland erneut den Sozialismus zu errichten«. Ähnliche Phobien treiben Ilko-Sascha Kowalczuk um. »Endspiel. Die Revolutio...
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