Es wird eng
Erst verdrängten Ketten kleine Buchläden, jetzt bedroht das Netz einstige Nischenangebote
»Seit Jahren war die ökonomische Lage miserabel, jetzt ist sie dramatisch!« Mit diesen Worten eröffnete vor wenigen Wochen der Buchladen »Schwarze Risse« einen Notruf per Rundmail an seine Freunde und Freundinnen. »Wenn ihr ein Buch kauft, kauft es beim Buchladen im Kollektivbetrieb und nicht beim Kaufhaus im Konzernbesitz«, schreiben die fünf Mitarbeiter. Und statt bei einem Anbieter im Internet könne man genauso bei ihnen ein Buch per Mail bestellen und am nächsten Tag abholen. Seit Anfang der 80er Jahre ist der Buchladen im Mehringhof, im Souterrain des zweiten Hinterhofs gelegen, einer der zentralen Anlaufpunkte für die undogmatische und radikale Berliner Linke. Ende der 90er Jahre kam zu dem Kreuzberger Laden noch ein zweites Standbein in der Kastanienallee im Prenzlauer Berg hinzu. »Zum einem fressen uns die stetig steigenden Kosten, zum Beispiel die Transportgebühren und die Beiträge zum EC-Terminal, bei sogar abnehmendem Umsatz...
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