Der Sieger siegt nicht

Daniela Dahn sieht DDR und BRD wie siamesische Zwillinge miteinander verbunden

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Nicht nur, dass wir uns früher überwachen ließen, sollen wir Ossis auch daran noch Schuld sein, dass die Wirtschaft heute jeder Kontrolle entglitten ist? Dass die Reichen immer reicher wurden, so dass sie sich wie in einem Casino wähnten, wo sie das Gemeinwohl verzocken? Das Buch von Daniela Dahn lesend, lässt mich der Gedanke nicht los, dass es auch bei unsereinem eine Verantwortung dafür gibt. Wir haben zugelassen oder daran mitgewirkt, dass eine Menschheitshoffnung erst einmal begraben ist und es so aussieht, als gäbe es zum Raubtierkapitalismus keine Alternative mehr. Wir haben gedacht, dass manches verändert werden müsse in der DDR und das irgendwann gelingen würde mit neuem Personal an der Führungsspitze. Auf Glasnost und Perestroika haben wir gehofft und erlebt, dass es anders kam. »Wer die Produktivkräfte behindert, hat abzutreten – so die eigene Lehre, die schließlich auch einsichtig befolgt wurde«, heißt es bei Daniela ...


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