Den »20. Mann« erwartet der Tod

USA-Justizminister ist schneller als das Gericht

  • Max Böhnel, New York
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Das USA-Justizministerium wird die Todesstrafe für den Franzosen Zacarias Moussaoui beantragen, den angeblichen »20. Mann« bei den Terroranschlägen am 11. September. Dabei saß Moussaoui schon dreieinhalb Wochen vorher, seit dem 17. August, hinter Gittern.

Justizminister John Ashcroft erläuterte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Florida, für die Behörden stehe die Schuld des 33-Jährigen fest. »Zu den Gründen zählt ein Verbrechen an Tausenden von Opfern«, sagte Ashcroft, »Wir sind in diesem Fall entschlossen, nicht nur Gerechtigkeit walten zu lassen, sondern auch sicherzustellen, dass die Opfer zu ihrem Recht kommen.« Das Schlagwort bei dem ab Oktober zu erwartenden Schauprozess vor dem zuständigen Gericht in Alexandria im Bundesstaat Virginia heißt »conspiracy«. Sechsfacher »Verschwörung« soll sich der Franzose marokkanischer Abstammung zusammen mit Osama bin Ladens Al-Qaida-Organisation schuldig gemacht haben, unter anderem Luftpiraterie, Mord an Bundesangestellten und Verwendung von Massenvernichtungswaffen. Frankreichs Appell an die USA, von der Todesstrafe an einem französischen Staatsbürger abzusehen, wies Ashcroft zurück. Moussaoui saß ein, weil er sich bei einer Flugschul...

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