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Hollywood-Tarantino schießt DEFA-Regisseur ab
Studio Babelsberg benennt Heiner-Carow-Straße um / Linksfraktion beantragt Ersatz in Potsdam
Während Quentin Tarantino seinen neuen Film »Inglourious Basterds« drehte, hatte er dort sein Büro. Eine Straße auf dem Gelände von Studio Babelsberg trägt seit Montag den Namen des Hollywood-Regisseurs, dessen Werke sich durch eine ganz spezielle Mischung aus Gewalt und Komik auszeichnen. Das Dumme dabei: Die Straße trug vorher den Namen des DEFA-Regisseurs Heiner Carow – wenngleich ein Schild mit dem Namenszug nie angebracht wurde.
Der 1997 verstorbene Carow drehte bekannte und preisgekrönte Streifen wie »Die Legende von Paul und Paula«, »Sie nannten ihn Amigo«, »Die Reise nach Sundevit« und »Coming out«. Linksparteichef Lothar Bisky, einst Rektor der Babelsberger Filmhochschule, kritisiert die Umbenennung. Der Stadtfraktionschef der Potsdamer Linkspartei, Hans-Jürgen Scharfenberg, nennt den Vorgang »unsensibel«. Da es sich um eine Privatstraße handelt, ist die Stadtverwaltung jedoch machtlos. Scharfenberg will aber in der nächsten Stadtverordnetenversammlung im September beantragen, so bald wie möglich eine öffentliche Straße in Potsdam nach Heiner Carow zu benennen. Er hält es für »sehr wahrscheinlich«, dass dem zugestimmt wird. Die SPD könne dies nicht ernsthaft blockieren. Es müsse ja in dieser Sache etwas getan werden. Carow habe Anspruch auf die Würdigung.
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