Tochter des Nationalhelden wurde zum Staatsfeind Nr. 1
Myanmars regierungstreue Medien geizen nicht mit Anklagen gegen Aung San Suu Kyi: Sie sei eine »Handlangerin von Neokolonialisten«, eine »Interessenvertreterin Washingtons und des Westens«. Für sie ist die 64-jährige Generalsekretärin der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) die gefährlichste Gegnerin der Militärregierung.
Schon Tage vor der Urteilsverkündung am Dienstag warnte die einheimische Presse die Bürger Myanmars (Burmas), sie sollten nicht »aufrührerischen, vom Ausland gesteuerten Elementen« auf den Leim gehen und sich nicht an Protestbekundungen beteiligen.
Prozess und Urteil fielen nämlich in die Zeit um den 21. Jahrestag des Massenaufstands »8888« vom 8. August 1988. Der wurde seinerzeit gewaltsam niedergeschlagen, hatte jedoch zur Folge, dass das Militär 1990 Parlamentswahlen ansetzte, bei denen die NLD unter Führung Aung San Suu Kyis einen haushohen Sieg errang: 394 von 492 Abgeordnetenmandaten. Unter normalen politischen Verhältnissen wäre die Politikerin Premierministerin geworden. Doch die Generäle akzeptierten das Wahlergebnis nicht. Hunderte Anhänger der Demokratiebewegung wurden inhaftiert oder flohen ins Ausland.
Von den seither verstrichenen 21 Jahren musste die 1991 mit dem Friedensnobelpreis geehrte NLD-Generalsekretärin 14 innerh...
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