Suhrkamp bezieht Zwischenlösung
(dpa). Der Frankfurter Suhrkamp Verlag wird nach seinem Berlin-Umzug Anfang des nächsten Jahres zunächst ein Zwischendomizil in Prenzlauer Berg beziehen. Zwei Jahre später soll dann der neue und sanierte Verlagssitz im historischen Nicolaihaus in Mitte bezogen werden, teilte eine Verlagssprecherin am Freitag mit und bestätigte damit Zeitungsberichte. Danach sollen zunächst zwei Etagen des ehemaligen Finanzamtes in der Pappelallee bezogen werden.
Der Sprecherin zufolge werden zwei Drittel der jetzt etwa 160 Verlagsmitarbeiter mit nach Berlin umziehen. Bisher unterhält der Verlag nur eine Dependance in der Berliner Fasanenstraße unweit des Kurfürstendamms. »Wenn ich mir was wünschen könnte, wäre es das historische Nicolaihaus in der Brüderstraße in Mitte«, hatte Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz nach der Umzugsentscheidung von Suhrkamp gesagt. Er habe sich das Gebäude auch schon zusammen mit Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz angesehen.
Das Gebäude wurde vom Stadtmuseum Berlin aufgegeben und wird jetzt vom Liegenschaftsfonds verwaltet. Das Nicolaihaus zählt zu den ältesten Wohnhäusern Berlins. Es wurde 1670 errichtet. 1747 erwarb es der Gründer der Berliner Porzellanmanufaktur Johann Ernst Gotzkowsky. 1787 kaufte der Verlagsbuchhändler, Schriftsteller und Philosoph Friedrich Nicolai das Haus und ließ es durch Karl Friedrich Zelter, den späteren Direktor der Berliner Singakademie, umbauen. Im Erdgeschoss befand sich die Verlagsbuchhandlung von Nicolai. In seiner Zeit entwickelte sich das Haus zu einem geistig- literarischen Mittelpunkt der Aufklärung und Romantik.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.