Erneut Anschlag auf Behörde
(ND-Meyer). Erneut hat es einen Anschlag auf eine Ausländerbehörde gegeben. In der Nacht zu Dienstag warfen Unbekannte Farbeier und Flaschen mit schwarzer Farbe gegen das Gebäude in der Lichtenberger Nöldnerstraße. Auch eine Scheibe wurde dabei beschädigt. Ein Wachmann hatte die Beschädigungen um 5.30 Uhr am Dienstag bemerkt und die Polizei verständigt. Auf den Aufnahmen der Überwachungskameras seien die Täter nicht zu sehen, hieß es in einer Mitteilung der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Ein Bekennerschreiben liegt nach Polizeiangaben nicht vor. Da ein politischer Hintergrund angenommen wird, ermittelt der Staatsschutz.
Es war nicht die erste Attacke auf eine Ausländerbehörde in diesem Jahr mit mutmaßlich antirassistischem Motiv. Gegen die Ausländerbehörde am Moabiter Friedrich-Krause-Ufer flogen am 30. April Steine und Farbflaschen. Scheiben gingen zu Bruch. Zuletzt hatten Unbekannte in dieses Gebäude am 29. Juni sowie in mehrere Bürgerämter eingebrochen und hunderte Blanko-Ausweise, Aufenthaltserlaubnisse, Duldungen und Dienstsiegelstempel erbeutet.
Bekennerschreiben habe es auch da nicht gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Zuletzt habe sich nach einer Sachbeschädigung an einer Ausländerbehörde 2008 eine linke Gruppe bekannt.
Der Berliner GdP-Vorsitzende Eberhard Schönberg sieht im jüngsten Anschlag Zeichen für einen »besorgniserregenden Autoritätsverlust des Staates«. Er habe bereits nach dem Angriff am 30. April von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) eine 24-Stunden-Bewachung der Ausländerbehörde in Moabit gefordert, sagte Schönberg am Dienstag.
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