Nationale Ruhe über alles
Colditz und Mügeln blockieren Veranstaltungen gegen sächsische Rechtsextremisten
Mit vielen Initiativen soll in Sachsen ein Wiedereinzug der NPD in den Landtag verhindert werden. Doch Städte wie Mügeln und Colditz wollen lieber ihre Ruhe haben als Konzerte oder Turniere gegen Rechts.
»Rote Karte« sollte ein Fußballturnier heißen, das für Sonntag im Muldentalstadion von Colditz geplant war. Doch der Ball wird nicht rollen: Die rote Karte hat die Stadtverwaltung den Veranstaltern gezeigt. Im Rathaus bekam man kalte Füße, nachdem sich herausstellte, dass mit dem Turnier eine politische Botschaft verbunden war. Unter dem Motto »Colditz spielt quer« wollten örtliche Vereine und die landesweite Initiative »Meine Stimme gegen Nazis« ein Zeichen gegen Rechts setzen. Als das publik wurde, so Peter Lewkowitz vom Verein Freiraum Muldental, seien »die Schotten heruntergegangen«.
Vordergründig sorgte sich die Verwaltung um Bürgermeister Manfred Heinz (FDP) um die Sportanlagen: »Wir sollten für alle Schäden haften, die dort zwei Wochen vor oder nach dem Turnier entstehen«, sagt Lewkowitz. Faktisch kuscht die sächsische Kleinstadt damit aber vor möglichen Racheakten der rechtsextremen Szene. Diese störe alternative Veranstaltunge...
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