Wahlerfolg mit Wundertüte
Sachsens FDP will drittstärkste Partei werden und mitregieren
Vor zehn Jahren lag die FDP in Sachsen mit 1,1 Prozent am Boden. Sie berappelte sich auf dem »sächsischen Weg«, dem Populismus nicht fremd ist. Nun steht sie vor dem sicheren Wiedereinzug in den Landtag– und womöglich dem Regierungseintritt.
Die Koalition trifft sich zufällig an der Gulaschkanone. Stanislaw Tillich, Sachsens CDU-Ministerpräsident, löffelt auf dem Wochenmarkt von Dippoldiswalde zwischen zwei Wahlkampfterminen eine schnelle Suppe. Holger Zastrow gesellt sich auf einen Schwatz dazu. Der gerade 40-jährige sächsische FDP-Chef kann mit Tillich: »Ein netter Kerl«, sagt er später. Und demnächst vielleicht sein Chef: Stimmen die Umfragen, reicht es für Schwarz-Gelb.
Noch stapelt Zastrow tief. Obwohl CDU-Granden schon länger ihre Zuneigung zur FDP entdeckt haben und die Chance wittern, die ungeliebte SPD loszuwerden, bleibt er skeptisch: Den bisherigen Koalitionspartner »bekämen sie geschenkt«, sagt er. Es ist eine dieser permanenten Sticheleien gegen die Genossen, die Zastrow aufs Korn genommen hat: »Unser Ziel«, tönt er selbstbewusst, »ist die SPD.«
Viel fehlt nicht mehr – und das, obwohl sich die SPD von ihrem historischen 9,8-Prozent-Debakel aus dem Jahr 2...
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