Opel: GM trifft sich mit Regierung
Opel-Mitarbeiter planen Demo in Berlin
Berlin (dpa/ND). Im Opel-Poker will sich die Bundesregierung nicht vom US-Autokonzern General Motors (GM) die Spielregeln diktieren lassen: GM soll noch in dieser Woche ein Vorstandsmitglied zu einem Spitzentreffen nach Berlin schicken. Ein Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist aber nicht geplant. Der GM-Topmanager soll mit der Opel-Task-Force von Bund und Ländern direkt über den Verkauf des deutschen Autobauers mit zehntausenden Beschäftigten verhandeln. Der Ex-Opel-Mutterkonzern hat die Einladung inzwischen angenommen. Ein ranghoher Manager von GM werde nach Berlin reisen. Namen nannte der Sprecher nicht. Wie aus Konzernkreisen verlautete, handelt es sich aber um GM- Chef Fritz Henderson oder den GM-Verhandlungsführer John Smith.
Merkels Sprecher Ulrich Wilhelm betonte am Montag, die deutsche Seite habe ihre Hausaufgaben gemacht. Es lägen unterschriftsreife Verträge der beiden Interessenten vor. Er vermied aber offene Kritik an der Verzögerungstaktik der Amerikaner. Bis zur nächsten Sitzung des GM-Verwaltungsrates um den 8./9. September bleibe Zeit, um die offenen Punkte zu klären. Ex-Mutterkonzern GM hatte am Freitagabend die Entscheidung im Bieterkampf vertagt.
Den Opel-Beschäftigten reißt allmählich der Geduldsfaden. Sollte es bis Ende der Woche keine Entscheidung geben, werde die Belegschaft aktiv, sagte Gesamtbetriebsratsvorsitzender Klaus Franz im »Deutschlandfunk«. Der Betriebsrat plane eine Demonstration tausender Mitarbeiter in Berlin, um Druck auf GM zu machen, sagte eine IG-Metall-Sprecherin am Montag in Frankfurt am Main. Termin und Ort stünden noch nicht fest. Eine Kundgebung vor der US-amerikanischen Botschaft werde geprüft.
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