Strausberger Friedensfest im Zeichen der Wahlen

Gregor Gysi soll am Sonnabend um 17 Uhr zum Alten Gutshof an der Prötzeler Chaussee kommen

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 3 Min.

Landtagsfraktionschefin Kerstin Kaiser singt (15.30 Uhr) und Dagmar Enkelmann, die Parlamentarische Geschäftsführerin der Linksfraktion im Bundestag, die als Studentin schon einmal Kabarett gespielt hatte, tritt gemeinsam mit dem Senioren-Brett'l auf (10.30 Uhr). Die Besucher des Strausberger Friedensfestes erwartet am kommenden Sonnabend wie immer eine Mischung aus Politik und Kultur. ND ist mit Ständen dabei.

Los geht es auf dem Alten Gutshof an der Prötzeler Chaussee um 9.45 Uhr. Als letzter Programmpunkt ist für 16.30 Uhr eine Gesprächsrunde mit Kerstin Kaiser und Dagmar Enkelmann angekündigt. Um 17 Uhr soll Gregor Gysi dazustoßen.

Es handelt sich um das größte soziokulturelle Fest in Märkisch-Oderland, betont der Kreisvorsitzende der Linkspartei Bernd Sachse. Er bezeichnet das Fest als einen wichtigen Höhepunkt, mit dem die letzte Etappe hin zu den Bundestags- und Landtagswahlen beginne. Jedem müsse klar sein, dass es am Ende nicht wichtig sei, ob die Union ein, zwei Prozent mehr oder weniger bekomme und wie viele SPD, FDP und Grüne ankreuzen. Nur die Zahl der Wähler der Linkspartei werde das Handeln der künftigen Bundesregierung beeinflussen. »Eine deutliche Steigerung des Wahlergebnisses von 2005 für die LINKE zwingt die Regierenden zum Nachdenken, macht das Land einfach sozialer«, sagt Sachse. Bei einem zweistelligen Ergebnis bestünde zum Beispiel die Chance, einen Mindestlohn hinzubekommen, die Rente mit 67 zu stoppen und die deutschen Soldaten vielleicht aus Afghanistan zurückzuholen.

Auf dem Gelände in der Nähe des S-Bahnhofes Strausberg-Nord wird auf dem Hof, auf dem Tabakboden, in der Mensa und im Kreativhaus parallel gelesen, musiziert und diskutiert. So stellen um 14 Uhr die Schauspieler Helga Piur und Ernst-Georg Schwill ihre Bücher vor. Piur liest auf dem Tabakboden »Ein Häppchen von mir« und Schwill im Kreativhaus »Is doch keene Frage nich«. Damit nicht genug. Joachim Mitdank, einst Botschafter in Helsinki, Dublin und London, präsentiert sein Buch »Die DDR zwischen Gründung, Aufstieg und Verkauf« (11 Uhr), der Gerichtsmediziner Gerhard Bundschuh liest aus seinem Krimi »Geheimnis einer Beichte« (12 Uhr) und Günter Herlt aus seiner Satire »Opa auf der Matte« (13 Uhr).

Der Kabarettautor Peter Ensikat widmet sich »Populären DDR-Irrtümern« (15 Uhr). Die Schauspielerin Annekathrin Bürger und Helmut Morsbach von der DEFA-Stiftung beschäftigen sich mit »Der Rest, der bleibt« (12 Uhr). Um 11 Uhr tritt der Singeklub »Ernesto Che Guevara« auf. Fredersdorf-Vogelsdorfs Bürgermeister Uwe Klett radelt zum Friedensfest. Treffpunkte für diese Tour sind um 9 Uhr der U-Bahnhof Hönow und um 10 Uhr der Marktplatz von Altlandsberg.

Zu Gast beim inzwischen 19. Strausberger Friedensfest der Linkspartei sind die Bundestagsabgeordneten Kirsten Tackmann und Diana Golze, der Landesvorsitzende Thomas Nord und Lutz Amsel, der als Sozialdezernent in der Kreisverwaltung von Märkisch-Oderland tätig ist.

Bereits am Donnerstag um 18.30 Uhr gibt es auf dem Alten Gutshof ein friedenspolitisches Forum, unter anderem mit Dave Blalock, der früher in den Reihen der US-amerikanischen Streitkräfte im Vietnamkrieg kämpfte und sich heute in der Friedensbewegung engagiert. Eingeladen ist auch Stephan Böckenförde von der Akademie für Information und Kommunikation der Bundeswehr.

www.dielinke-mol.de

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