Hüften im Angebot

  • Silvia Ottow
  • Lesedauer: 2 Min.

Werden im Krankenhaus am Rande der Stadt »drei neue Hüften« eingewiesen, können beim überweisenden Arzt 3000 Euro auf dem Konto landen. »Dankeschön sagt das Klinikparadies« wäre ein passender Betreff – so ähnlich wie bei den Abbuchungen von H&M oder Real. Irgendwie komisch, denn hören wir nicht immer, dass die Krankenhäuser klamm sind, die Länder sich um die Investitionen drücken und die Operationen bald im Keller bei Kerzenlicht stattfinden müssen?

Das war wahrscheinlich – wie so oft – alles ein großes Missverständnis und die Wirklichkeit ist ganz anders. In der sitzt Dr. House mit Dr. Jekyll zusammen und sie besprechen, wie sie die Berge von Geld, die im Klinikparadies am Wörthersee so zusammengefischt worden sind, am besten unter den Leuten verteilen. Wer weiß, vielleicht gibt es eines Tages auch richtig überzeugende Sonderangebote für Patienten. So zum Beispiel: Fünf Hüften zum Preis von einer! Patienten machen mit und sparen für ihre Krankenkasse. Da könnte sich ein Patient mit einer kaputten Hüfte vor die Arztpraxis stellen und noch vier Leidensgenossen abpassen, die er dann gleich mitschleppt in die Klinik, so ähnlich wie beim Wochenendticket der Bahn. Gut, das bringt kein Bares und diesmal sind die Ärzte außen vor. Aber die müssen ja auch nicht überall mitmachen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.