Politiker verweigern sich der Realität
Österreich: Arbeitslosigkeit schnellt nach oben
Schönreden und Wegsehen gehören zum ständig perfektionierten Umgang österreichischer Politiker (und wohl nicht nur dieser) mit den Auswirkungen der Krise. Die Reaktionen zur Anfang September veröffentlichten Arbeitslosenstatistik haben dies eindrucksvoll gezeigt.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg Arbeitslosigkeit in Österreich im August 2009 um 29,8 Prozent. Das sind 55 000 Menschen mehr, die ohne Verdienstmöglichkeit dastehen. Insgesamt suchen nach offiziellen Zahlen 300 000 Männer und Frauen Arbeit. Den verantwortlichen Politikern fällt dazu nicht viel mehr als der Hinweis ein, anderswo sei die Lage noch schlechter.
Am härtesten trifft es männliche Industriearbeiter. In deren Bereich wuchs die Arbeitslosenrate im Vergleich zum August 2008 um 75 Prozent, bei Leiharbeitern waren es 35 Prozent, am Bau 34 Prozent. Weniger dramatisch stellt sich die Lage im Schul- und Gesundheitsbereich dar. Angesichts dessen verwundert es nicht, dass Bundesländer wie Oberösterreich (mit seiner Stahl- und Chemiestadt Linz) und Vorarlberg (als textilindustrielles Zentrum im Westen des Landes) am stärksten betroffen sind.
Die alarmierenden Zahlen vor Augen, verteilen die polit...
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