Die Renaissance fällt aus

Auf einer kleinen finnischen Insel platzt ein Lobbyisten-Traum

Atomlobbyisten begründen ihre Forderung nach längeren AKW-Laufzeiten mit dem Argument, Deutschland dürfe sich der weltweiten »Renaissance der Atomenergie« nicht verschließen. Im Gegensatz dazu verliert diese weltweit aber an Bedeutung.

Anti-Atom-Bewegung auf der Suche nach einem sicheren Endlager für Atommüll – auch am Montag in Bremen vergeblich
Anti-Atom-Bewegung auf der Suche nach einem sicheren Endlager für Atommüll – auch am Montag in Bremen vergeblich

In Satakunta, einer Provinz an der Südwestküste Finnlands, gibt es touristisch reizvolle Landschaften. So liegt im Delta des Flusses Kokemäenjoki ein europaweit einmaliges Feuchtbiotop. Auf die Insel Olkiluoto verschlägt es Urlauber freilich nicht. Hier geht es laut zu. Gleich neben zwei Siedewasserreaktoren, die Anfang der 80er Jahre in Betrieb gingen, befindet sich Europas größte AKW-Baustelle und das wohl wichtigste Reaktorprojekt weltweit. Es ist das Pilotprojekt des »Europäischen Druckwasserreaktors« (EPR), einer neuen Kraftwerksgeneration, die die vielbeschworene Renaissance der Atomenergie einläuten helfen soll.

Auf dem unscheinbaren Eiland im Bottnischen Meerbusen zerplatzt jedoch der Traum. 2003 unterzeichnete das finnische Stromunternehmen TVO mit dem französischen Atomkonzern Areva und Siemens den Vertrag über die schlüsselfertige Lieferung des Kraftwerks. Seit dem Baustart 2005 häufen sich die Negativmeldungen: Probleme mit ...


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